Verkalit® in Wittenberge
Moderner Hochwasserschutz mit gestalterischem Anspruch
Die kleine Elb-Stadt in der Prignitz hat neben dem größten frei stehenden Uhrenturm Europas und einer denkmalgerecht restaurierten historischen Ölmühle ein weiteres touristisches Kleinod bekommen: Der innerstädtische Lindendeich wurde im Rahmen des Ausbaus der Elbstraße saniert und modernen Anforderungen des Hochwasserschutzes angepasst. Der Ausbau erfolgte von Herbst 2019 bis Frühjahr 2021. Es handelt sich um eine gemeinsame Maßnahme des LfU Brandenburg und der Stadt Wittenberge.
Wittenberge erlebte ab dem 19. Jahrhundert eine Blütezeit der Industrialisierung. Die Lage zwischen Hamburg und Berlin und die Elbe als schiffbarer Fluss waren auch damals schon attraktiv. Anfang des 20. Jahrhunderts schuf der Bauhaus-Architekt Walter Gropius dort eine Siedlung, die bis heute existiert. Der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach setzten der Stadt sehr zu, es dauerte nach der Grenzöffnung eine Weile, bis man ihr Potenzial erkannte und mit der Sanierung begann.
Der neue Teil des Lindendeiches an der Elbstraße erstreckt sich vom Nedwig-(Sportboot)Hafen bis zur Ölmühle. Dort geht die Wohnbebauung bis an den Deich heran. Wittenberge hatte in der Vergangenheit immer wieder mit Deichbrüchen zu kämpfen. Die planerische Aufgabe bestand darin, ein sicheres Hochwasserschutzbauwerk zu errichten, das auch Aufenthaltsqualität bietet.
In diesem Abschnitt wurde der Verkalit®-Öko in 18 cm Dicke zur Befestigung der wasserseitigen Deichböschung verbaut. Da sich das Material des Deichkörpers schwierig verdichten ließ und immer wieder Unebenheiten auftraten, bewährte sich das Nut-Feder-System. Landseitig wurde der Verkalit®-Aqua am Böschungsfuß in einem dreireihigen Streifen eingebaut, um während der Winterhochwasser häufig auftretendes Sickerwasser kontrolliert abzuleiten. Gleichzeitig bleibt der Böschungsfuß überfahrbar. In das wasserseitige Deckwerk integriert wurde eine Treppe aus Verkalit®-Treppenelementen und diverse Verkalit®-Sitzelemente. Darüber entsteht in Richtung Stadt eine verklinkerte Hochwasserschutzwand.
Zu guter Letzt wurde der Verbindungsweg zum Wohnmobilstellplatz mit dem Pflasterstein Ambiente im Format 24 x 16 x 10 cm gestaltet. Das war eigentlich nicht vorgesehen, ergab sich aber als Mitnahmeeffekt. Heute ist die Maßnahme fast abgeschlossen und der Lindendeich ein modernes Hochwasserschutzbauwerk, das sich auch optisch gut in die Umgebung einfügt.