Pflasterverbände: Auswahl, Eignung und Herstellung

Auswahl des geeigneten Pflasterverbandes

Für die Auswahl des geeigneten Pflasterverbandes soweit es bei Funktions-Verbundpflaster nicht vorgegeben ist, steht das Beanspruchungsprofil an erster Stelle. Hierzu zählen ästhetische Ansprüche genauso wie bautechnische Voraussetzungen. Durch die Vielzahl an verschiedenen Formaten stehen zahlreiche Verlegemustern zur Verfügung.
 

Eignung des ausgewählten Pflasterverbandes

Nach der Gestaltungsidee wird die bautechnische Lösbarkeit der Aufgabe betrachtet. Welches Verlegemuster wird den Beanspruchungen der Fläche bei der beabsichtigten Nutzung gerecht?
Als repräsentative Pflasterverbände gelten die Kreuzfugen-, Parkett- und Blockverbände sowie der wilde Verband. Für die Verwendung mit Fahrzeugverkehr sind diese nur in geringem Maße bzw. gar nicht geeignet, da hier keine oder nur eine geringe Lastverteilung auf die Nachbarsteine stattfindet. Durch den Einsatz des EINSTEIN®-Systems kann die Lastverteilung bei diesen Verbänden erheblich verbessert werden. Es kombiniert durch die Verbundnocken und die D-Punkt Fugentechnik die Technologie eines Verbundsteins mit der Optik eines Rechteck- oder Quadratpflastersteins.

Lineare Pflasterverbände (Läufer- oder Reihenverbände) sind in der Gestaltung entweder orthogonal oder diagonal auszurichten.

Bei der orthogonalen Ausrichtung erlauben spezielle Kurvensätze die Anpassung an geschwungene Wegeführungen. Verbände mit unterschiedlich breiten Steinreihen und individuell zusammengestellten Steinformaten sind möglich (Bahnenverlegung).

Die diagonale Anordnung der Steinreihen zur Hauptverkehrsrichtung ergibt eine wesentlich bessere Lastverteilung auf benachbarte Steine. Beim Überfahren der Pflastersteine werden mehr einzelne Steine vom Fahrzeugrad erfasst (Aufstandsfläche, Abb. 1) und damit in die Lastverteilung einbezogen. Weiterhin weist die diagonale Anordnung der Pflastersteine die geringste Geräuschemission auf, welche durch die Fugen der Pflasterfläche entstehen. Zum Abschluss der Diagonalverlegung werden so genannte Bischofsmützen an den Rändern verlegt. Wird der Pflasterverband diagonal angeordnet und ein entsprechend großes Steinformat ausgewählt, sodass pro Quadratmeter ausgeführter Pflasterfläche max. 30 Steine verwendet werden, ergeben sich, gemäß Schallgutachten Mammutplatte®, bei Pflastersteinen mit kleiner Fase Fahrzeuggeräusche wie bei Asphalt- oder Betondecken. Diese Anzahl an Steinen wird mit den Abmessungen von z. B. 20/20 cm oder 30/20 cm erreicht.

 

Als Diagonalverband ist ebenfalls der Fischgrätverband anzusehen. Durch die versetzte Verlegung der Steine ergeben sich die Vorteile der Diagonalverlegung des Reihenverbandes und als zusätzlicher Effekt die Verzahnung der Steine durch das Hineingreifen in die vorhergehende bzw. nachfolgende Steinreihe. Hierdurch ist der Fischgrätverband gut für befahrene Verkehrsflächen geeignet. Zusätzlich kann man den Verzahnungseffekt mit dem EINSTEIN®-System erhöhen (vgl. Forschungsbericht Bundesministerium für Verkehr, Heft 894, Jahr 2004, Seite 37/38). Eine weitere Variante des Fischgrätverbandes ist der Ellenbogenverband, allerdings erfolgt hier die Verlegung als rechtwinklige Ausführung zur Randeinfassung.
 

Verbände mit Verbundpflastersteinen

Für die Befestigung von hoch belasteten Flächen sollten Verbundpflastersteine verwendet werden. Aufgrund ihrer Geometrie können hier die auf die Fläche wirkenden Kräfte optimal an die umliegenden Steine verteilt werden.
Je nach ausgewähltem Verbundpflastersystem, kann auf eine besondere Anordnung der Steine zur Fahrtrichtung verzichtet werden. Der Stein erzeugt in der Fläche eine gute Verbundwirkung, erfordert aber bei Richtungswechseln eine Abgrenzung der Einzelflächen mit Randabschlusssteinen.