Caeculith®
Sicherheits- und Leitsystem/
Bodenindikatoren

Blinde und stark sehbehinderte Menschen orientieren sich vor allem akustisch mit Unterstützung des Langstocks oder „podotaktil“ über die Fußsohle.

Der Langstock ist z. B. mit einer beweglichen Kunststoffkugel ausgestattet, die über den Boden bewegt wird. Über gezielt eingesetzte Bodenstrukturen können so Informationen taktil gegeben werden. Grundsätzlich wird zwischen genoppten und gerippten Bodenindikatoren unterschieden. In Abhängigkeit von ihrer Zuordnung zu definierten Anwendungstypen dienen sie zur Information Leitung und Warnung.

Gerippte Strukturen eignen sich hervorragend für richtungsbezogene Führungsaufgaben, die über den Langstock abgetastet werden sollen. Die Leitlinien dienen als Führungslinien im Sinne der Hauptgehrichtung. Ausnahme bildet hier das „Sperrfeld“; welches ebenfalls mit Rippenplatten hergestellt wird.

Noppenplatten werden hingegen eingesetzt, um den Bedarf erhöhter Aufmerksamkeit zu signalisieren. Noppen lassen sich nicht nur mit dem Langstock, sondern zumeist auch mit den Füßen ertasten und sind deshalb zur Warnung besonders geeignet. Das Caeculith Sicherheits- und Leitsystem bietet bewusst unterschiedliche Ausführungen an, um jeweils den teils abweichenden Ausführungen der kommunalen Leitsysteme gerecht zu werden. So müssen sich im öffentlichem Raum – laut Gesetz – nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen sicher und eigenständig bewegen können, sondern auch gehbehinderte Verkehrsteilnehmer.

Grundsätzlich weisen Noppenplatten eine orthogonale oder diagonale Anordnung der Noppen auf. Um die hohe Verwechslungsgefahr mit der Rippenplatte auszuschließen, sollten nur noch diagonale Noppenstrukturen verwendet werden. In der derzeitigen Überarbeitung der DIN 32984 wird dem Rechnung getragen.

Des Weiteren kann bei den Noppen zwischen Kugelkalotten (eine abgeflachte Kuppel) und Kegelstümpfen (ein oben abgeschnittener Kegel) unterschieden werden. Dabei gilt im Grundsatz, dass Kegelstümpfe für sehgeschädigte Menschen besser zu ertasten sind, als die Kugelkalotten. Diese sind jedoch für Rollator- und Rollstuhlnutzer schlechter zu befahren. Für diese Gruppe stellt die Kalottenform ein geringeres Hindernis dar. Hier muss also ein Kompromiss getroffen werden. Die aktuell modifizierte Noppenausführung der BERDING BETON GmbH greift hier die Ergebnisse des Forschungsvorhabens der BASt (Verkehrstechnik, Heft V242) aus 2014 auf.