Biberburg auf der Spreeinsel
Verkalit® in der Hauptstadt Berlin
Die Hauptstadt investiert in den Natur- und Artenschutz – dabei vertraut sie auf den natürlichen und nachhaltigen Baustoff Beton. So wurde kürzlich auf der Wehrinsel Charlottenburg unter Federführung des Wasserstraßen-Neubauamtes der erste künstliche Biberbau Berlins gebaut. Um die marode Uferbefestigung erneuern zu können, musste der alte natürliche Bau entfernt werden. Da der Biber unter strengem Schutz steht, verlangt die FFH-Richtlinie der EU einen Ersatzbau.
Der Bau besteht aus einer Wohnhöhle mit einem Eingang von der Wasserseite aus. Er muss unter Wasser liegen, um das Tier vor Feinden zu schützen. Betonrohre bilden einen Gang nach oben in den „Wohnbereich“, der über dem Wasserspiegel liegt. Dieser ist mit einer Abdeckung und einer Überschüttung zum Schutz der Tiere gegen Eindringlinge und Frost gesichert.
Realisiert wurde der Bau mit Stahlbetonrohren DN 500 aus dem Werk Linthe sowie mit zwei Rohrkrümmern für den Zugang. Die Rohre wurden teilweise innen mit Sand befüllt, um den Auf- und Abgang für den Biber möglichst naturnah zu gestalten. Komplettiert wurde die Wohnhöhle mit einem rechteckigen Stahlbeton-Sonderschacht in monolithischer Bauweise und einer Abdeckplatte. In der Platte befindet sich eine Öffnung DN 125 für ein Kamerarohr, das bauseits installiert wurde. Man möchte ja wissen, was die Tiere so treiben …
Anschließend ging es an die Erneuerung der Uferbefestigung. Ursprünglich als Verbundpflaster in Beton verlegt geplant, ließ sich der Auftraggeber von den Vorteilen des Verkalit®-Systems überzeugen. Besondere Anforderungen stellte die Böschungsneigung von 1 : 1,75 dar, die mit der geplanten Bauweise schwer zu realisieren war. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen WSV NL Berlin, der ausführenden Fa. Joh. Bunte und BERDING BETON wurde ein technisch und wirtschaftlich optimales Konzept aus Fertigteil-Schachtbauwerken und dem System Verkalit® entwickelt.
Die logistische Herausforderung bestand darin, dass das gesamte Material mit einer Schute vom Ufer der Spree auf ein Ponton auf der gegenüberliegenden Seite gebracht und von dort mit einem Bagger an den Einbauort gestellt werden musste. Jetzt muss der Biber nur noch in seinen modernen Plattenbau einziehen.