Baumaßnahme Bramfelder Dorfgraben

Anforderungen zur Zufriedenheit aller Beteiligten perfekt erfüllt

Guter und günstiger Wohnraum ist deutschlandweit ein wichtiges und sehr aktuelles Thema. Vor allem in Ballungszentren besteht ein großer Bedarf an bezahlbaren Wohnungen. So auch in der Hansestadt Hamburg mit ihren rund 1,8 Millionen Einwohnern. Anfang des Jahres 2020 wurde im Stadtteil Bramfeld ein Modellprojekt für günstiges Bauen erfolgreich abgeschlossen. Auf einer bisher unbebauten 6,3 Hektar großen Fläche entstanden gemäß dem Bebauungsplan „Bramfeld 64“ über 150 Neubauwohnungen.

Bei der Umsetzung des Gesamtkonzeptes stellte sich für die Stadtplaner die Herausforderung, eine Ausgewogenheit von Bebauung und Grünflächen zu gewährleisten. So galt es im Zuge der Baumaßnahme auch wichtige Umweltaspekte wie Baumschutz oder Artenschutz zu berücksichtigen. Bei der notwendigen Verlegung des Bramfelder Dorfgrabens wurden keine nachteiligen Umweltauswirkungen erwartet, so dass diese Maßnahme problemlos erfolgen konnte. Mithilfe des insgesamt 430 Meter langen Dorfgrabens wurde zuvor das im Zentrum von Bramfeld anfallende Oberflächenwasser von Osten nach Westen offen durch das Plangebiet abgeleitet. Im Rahmen der Erschließung der neuen Bau- und Verkehrsflächen war eine Verlegung und neue Profilierung des Dorfgrabens notwendig, die nicht nur eine zuverlässige Entwässerung für das neue Baugebiet gewährleisten, sondern darüber hinaus auch als effektiver Schutz gegen drohende Überschwemmungen dienen sollte. Denn bisher kam es in diesem Gebiet bei Starkregen regelmäßig zu Überflutungen, da es keine Maßnahmen dagegen gab.

Durch die Neuprofilierung des Bramfelder Dorfgrabens mit ausreichendem Abflussquerschnitt wird das Gebiet künftig hochwasserfrei sein. Um dies zu garantieren, wurde der Querschnitt der neuen Trasse so groß gewählt, dass das notwendige Rückhaltevolumen gegeben ist. Die Rückhaltung wird vor dem Übergang ins bestehende Kanalsystem über ein Steuerungsbauwerk mit eingebauter Wirbeldrossel gesteuert. Als Lieferant für das Bauwerk konnte die Firma BERDING BETON gewonnen werden. Als Spezialist für Betonerzeugnisse im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus sowie für den Straßen- und Kanalbau hat BERDING BETON reichlich Erfahrung mit maßgeschneiderten Sonderanfertigungen. In diesem Fall wurde das 2,50 x 2,00 m große und ca. 13,0 t schwere Steuerungsbauwerk mit dem vorgelagerten 8,5 t schweren Einlaufbauwerk als monolithisches Fertigteil mit allen erforderlichen Armaturen komplett vom Werk Uelzen hergestellt und betriebsfertig ausgeliefert. Zu den Vorteilen von Fertigbauteilen von BERDING BETON zählt, dass sie in enger Absprache und Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber, je nach Abmessung, Belastung und Bauaufgabe individuell geplant, konstruiert und gefertigt werden. Außerdem können durch die termingerechte und planbare Lieferung anschlussfertiger Schachtbauwerke mögliche Kosten-, Termin- und Qualitätsrisiken ausgeschlossen werden. Dadurch ist der Einsatz von Fertigteilbauwerken meistens eine wirtschaftlichere Lösung gegenüber der witterungsabhängigen Herstellung von Ortbetonbauwerken.

Eine weitere Aufgabe bei der Umlegung des Bramfelder Dorfgrabens war es, Überquerungen im Rahmen einer Zuwegung für die Anwohner zu schaffen. Für die Realisierung dieser notwendigen Überfahrten war ursprünglich der Einsatz von Bauwerken in Ortbeton geplant. Aufgrund ihrer guten Erfahrungen mit Fertigteilbauwerken und der oben genannten Vorteile fragte die ausführende Firma, das Unternehmen Boes Bau GmbH aus Zeven, bei BERDING BETON entsprechende Vorschläge an. Unter Berücksichtigung aller zu erfüllenden Anforderungen wurden dann gemeinsam die möglichen Ausführungen erarbeitet und sich folgerichtig für die optimale Fertigteilbauwerk-Variante entschieden.

So wurden die Durchlässe als U-Profil mit Deckel im geforderten Querschnitt 1,50 x 1,50 m und jeweils einer Länge von ca. 6,00 m konzipiert. Auf beiden Seiten wurden Winkelstützen mit zweiseitigem Fuß als Stützwände eingesetzt. Dadurch konnten Durchlass und Stützwände getrennt voneinander verbaut und mögliche unterschiedliche Setzungen leicht aufgenommen werden. Auch die Richtungsänderung bei einer der Stirnwände konnte so problemlos realisiert werden. Dank dieser Vorgehensweise wurde eine komplette Überfahrt innerhalb nur eines Tages eingebaut. Zusätzliche Baunebenkosten, insbesondere die der Wasserhaltung, konnten auf ein Minimum reduziert werden. Ebenso überzeugten bei der Montage die Fertigteilbauwerke erneut, denn die werkmäßige Herstellung gewährleistet eine optimale Materialqualität und Maßgenauigkeit, die den Einbau erleichtern und beschleunigen. Somit wurde die Baumaßnahme zur Zufriedenheit aller Beteiligten sehr schnell umgesetzt – und die nächste Zusammenarbeit ist bereits geplant: Eine gleichartige Baumaßnahme befindet sich in Vorbereitung, die das Unternehmen Boes Bau in Zusammenarbeit mit BERDING BETON voraussichtlich noch in diesem Jahr durchführen wird.

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