Caeculith - Barrierefreies Bauen

3 CAECULITH ® SICHERHEITS- UND LEITSYSTEM BODENINDIKATOREN Blinde und stark sehbehinderte Men- schen orientieren sich vor allem akus- tisch mit Unterstützung des Langstocks oder „podotaktil“ über die Fußsohle. Der Langstock ist z. B. mit einer bewegli- chen Kunststoffkugel ausgestattet, die über den Boden bewegt wird. Über gezielt eingesetzte Bodenstrukturen können so Informationen taktil gegeben werden. Grundsätzlich wird zwischen ge- noppten und gerippten Bodenindikatoren unterschieden. In Abhängigkeit von ihrer Zuordnung zu definierten Anwendungs- typen dienen sie zur Information Leitung und Warnung. Gerippte Strukturen eignen sich her- vorragend für richtungsbezogene Füh- rungsaufgaben , die über den Langstock abgetastet werden sollen. Die Leitlinien dienen als Führungslinien im Sinne der Hauptgehrichtung. Ausnahme bildet hier das „Sperrfeld“; welches ebenfalls mit Rippenplatten hergestellt wird. Noppenplatten werden hingegen ein- gesetzt, um den Bedarf erhöhter Auf- merksamkeit zu signalisieren . Noppen lassen sich nicht nur mit dem Langstock, sondern zumeist auch mit den Füßen er- tasten und sind deshalb zur Warnung besonders geeignet. Das Caeculith Si- cherheits- und Leitsystem bietet bewusst unterschiedliche Ausführungen an, um jeweils den teils abweichenden Ausfüh- rungen der kommunalen Leitsysteme gerecht zu werden. So müssen sich im öffentlichem Raum – laut Gesetz – nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen sicher und eigenständig bewegen kön- nen, sondern auch gehbehinderte Ver- kehrsteilnehmer. Grundsätzlich weisen Noppenplatten eine orthogonale oder diagonale An- ordnung der Noppen auf. Um die hohe Verwechslungsgefahr mit der Rippen- platte auszuschließen, sollten nur noch diagonale Noppenstrukturen verwendet werden. In der derzeitigen Überarbeitung der DIN 32984 wird dem Rechnung ge- tragen. Des Weiteren kann bei den Noppen zwi- schen Kugelkalotten (eine abgeflach- te Kuppel) und Kegelstümpfen (ein oben abgeschnittener Kegel) unterschieden werden. Dabei gilt im Grundsatz, dass Kegelstümpfe für sehgeschädigte Men- schen besser zu ertasten sind, als die Kugelkalotten. Diese sind jedoch für Rollator- und Rollstuhlnutzer schlech- ter zu befahren. Für diese Gruppe stellt die Kalottenform ein geringeres Hinder- nis dar. Hier muss also ein Kompromiss getroffen werden. Die aktuell modifizierte Noppenausführung der BERDING BETON GmbH greift hier die Ergebnisse des Vor- schungsvorhaben der bast (Verkehrstech- nik, Heft V242) aus 2014 auf. Mit Darstellung der Prinzipskizzen auf den Seiten 6 - 8 soll bewusst nicht der Anspruch erhoben werden, für jedwede Situation eine Lösung aufzuzeigen. Die H-BVA, die DIN 32984 der FGSV sowie ggf. länderspezifische, ergänzende Leit- fäden zeigen weitere Möglichkeiten auf. BODE IND KATOR N

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