TEIL 3 - HOCHWERTIGE TERRASSENPLATTEN FÜR NICHT BEFAHRENE FLÄCHEN

Ästhetisch hochwertige Flächen stellen andere Anforderungen an die Verlegung als beispielsweise private Garageneinfahrten aus Pflastersteinen. Die Ebenheit der Fläche, die verminderte Tragfähigkeit (kein PKW-Verkehr), die Gleichmäßigkeit des Fugenbildes und die Sauberkeit an der Baustelle sind zusätzlich zu den in Teil 1 „Pflasterflächen" beschriebenen Tragschichtaufbauten und Verlegeverfahren zu beachten. Weiterhin werden Terrassenplatten nicht nur auf mineralischen Tragschichten verlegt, sondern auch auf überbauten Flächen wie z.B. Balkonen oder Kellern. Die Bauweise erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und handwerklichem Geschick. Die nachfolgenden Hinweise resultieren eher aus Erfahrungswerten und sind nach bestem Wissen und Gewissen aufgestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit und decken auch nicht jeden Sonderfall ab. Sie sind keine genormten Regelbauweisen und gelten für Platten zwischen 4 cm und 6 cm mit gestalteten Oberflächen (geschliffen, gewaschen oder gestrahlt).
 

Verlegemaße und Maßabweichungen

Die angegebenen Maße sind Produktionsmaße. Wir empfehlen das Rastermaß durch Auslegen zu bestimmen, um technisch bedingte Maßtoleranzen einzubeziehen. Platten können paketweise Maßabweichungen vorweisen, welche die Rasterung Ihrer Fläche stören könnte. Wir empfehlen, die angelieferten Pakete mit einem Kreidestrich zu kennzeichnen (s. Abb.) und nur in dieser Richtung zu verlegen.



 

Plattenhandhabung

Um eine harmonische Oberflächenwirkung zu erzielen, sollten die Platten aus verschiedenen Paletten gemischt werden. Bitte achten Sie darauf, dass die Platten beim Abnehmen von der Palette bzw. bei der Verlegung selbst nicht zerkratzt und die Kanten nicht beschädigt werden. Ein Zwischenlagern der Platten „über Eck" sollte auf jeden Fall vermieden werden. Die Platten sind immer mit der Oberseite gegen die Oberseite zu lagern, um Kratzer zu vermeiden. Platten, die bereits einen optischen Mangel oder eine Beschädigung aufweisen, dürfen nicht verlegt werden!
 

Tragschicht für Oberbau auf gewachsenem, festen und frostsicheren Untergrund

Zunächst wird wieder ein Kies oder Splitt (0-32 mm) in einer 10 bis 20 cm starken Schicht eingebracht und verdichtet. Achten Sie auf eine ausreichende Dränage, um Staunässe zu vermeiden (ähnlich wie unter Teil 1 beschrieben).
 

Bettung

Die Platten werden in einem 2 bis 5 cm starken Sandbett verlegt. Das Sandbett darf keine färbenden Bestandteile, wie z.B. gelben Lehmsand, enthalten, da dies zu einer farblichen Beeinträchtigung der Plattenoberfläche führen kann. Aus dem gleichen Grund ist auch ein „Pudern" des Sandbetts mit Zement nicht zu empfehlen, da dies Ausblühungen zur Folge hat.
 

Verlegung

Die Verlegefuge muss 3 - 5 mm betragen, um Kantenabplatzungen beim Verlegen zu vermeiden. Wir empfehlen die Verlegung mit Abstandhaltern. Die Verlegefuge gewährleistet ein gleichmäßiges Abtrocknen der Fläche. Darüber hinaus werden Beschädigungen der Kanten durch temperaturbedingte Ausdehnungen der Platten verhindert. Achten Sie darauf, dass die Platten beim Verlegen nicht unnötig verschmutzt werden (z. B. durch Arbeitsschuhe). Gegebenenfalls ist die bereits verlegte Fläche während der Verlegearbeiten abzudecken. Sollten nach dem Verlegen die Platten leichte dunkle Ränder zeigen, so rührt das von einer ersten Wasseraufnahme her. Die Ränder verschwinden nach kurzer Zeit vollständig. Platten dürfen nur nass geschnitten werden. Der entstehende Schneidestaub muss schnell mit leicht saurem Wasser mit einer Bürste entfernt werden, da er ansonsten erhärtet und im Nachhinein nur sehr schwer zu entfernen ist.
 

Die Fuge

Wir empfehlen zum Verfugen - insbesondere bei hellen Farbtönen - einen sauberen Quarzsand. Auf jeden Fall muss das Fugenmaterial trocken und sauber sein. Es darf keine färbenden Feinstanteile enthalten, da diese sich in die Poren der Plattenoberfläche setzen können. Verwenden Sie auf keinen Fall lehmhaltigen Sand oder Mörtel, um eine farbliche Beeinträchtigung zu vermeiden. Bei Platten mit beschichteter Oberfläche keine epoxidhaltigen Fugenfüller verwenden. Das Fugenmaterial ist auf jeden Fall vollständig einzufugen. Keinesfalls sollten Reste auf der Fläche verbleiben. So vermeiden Sie Verfärbungen!

Die Platten bitte nicht abrütteln, sondern nur mit einem sauberen Gummihammer höhengleich festklopfen!
 

Verlegung auf gegossener Betonplatte

Die Betonplatte wird mit 2,5 % Neigung glatt abgerieben gegossen. Die Verlegung der Platten kann in ein Splittbett (Körnung 2 - 5 mm oder 1 - 3 mm) oder in Kiesen (Körnung 2 - 8 mm) erfolgen. Die Bettungsstärke beträgt jeweils ca. 2 cm. Für 4 cm dicke Platten empfehlen wir als Bettungsmaterial einen Splitt, Körnung 1 - 3 mm. 4 cm dicke Platten sollten im verlegten Zustand voll aufliegen.

Deshalb raten wir von einer Verlegung auf Stelzlagern oder Mörtelsäckchen für 4 cm dicke Platten ab.

Des Weiteren können die Platten auf wasserführenden Dränageschichten verlegt werden (z.B. Gutjahr AquaDrain T). Achten Sie bitte auf jeden Fall darauf, dass kein Nässestau entsteht. Neben dem Gefälle der gegossenen Betonplatte muss eine gerichtete Wasserableitung am Rande der Belagsfläche geschaffen werden.

Ist die Betonplatte bereits ohne Neigung gegossen, muss ein Gefälle-Estrich mit 2,5 % Gefälle aufgebracht werden. Die dünnste Stelle des Estrichs sollte mindestens 2 cm stark sein. Weiterer Aufbau: wie vorstehend. Ist unter der Betonplatte ein Nutzraum, z.B. ein Keller, muss eine Abdichtung entsprechend DIN 18336 mit gezielter Wasserableitung aufgebracht werden.

Die starre Verlegung von Platten für den Außenbereich in Mörtel ist problematisch und stellt eine Sonderbauweise dar. In der Praxis haben sich dichte Mörtel nicht bewährt und als schadensanfällig herausgestellt. Die Gefahren dabei sind sehr starke Ausblühungen, das Hochfrieren der Platten, Beschädigungen durch Temperaturausdehnungen, usw. Drainbeton, als gebundene wasserdurchlässige Tragschicht mit kapillarbrechender Wirkung, hat sich in den letzten Jahren als weniger schadensauffällig herausgestellt. Die Flächen müssen im Abstand von 3 - 5 m mit durchgehenden Dehnungsfugen versehen werden. Solche Flächen können meist nur durch sehr erfahrene Fachunternehmen dauerhaft hergestellt werden.
 

Verlegung auf Stelzlagern

Verschiedene Hersteller bieten unterschiedliche Systeme zur Herstellung von Plattenflächen auf Stelzlagern an. Sie sind sehr speziell und eignen sich nicht für jeden Anwendungsfall. Stelzlager mit großen Fußplatten sind für die Auflagerung auf mineralischen Tragschichten geeignet. Kleinere Fußplatten eignen sich für die Auflagerung auf gebundenen Tragschichten, Bauwerken oder Balkonen. Jedes System ist herstellerspezifisch und hat etwas andere Verlegevorschriften, die beim Produzenten zu erfragen sind. Die Plattendicke sollte 4,5 cm nicht unterschreiten. Da die Fugen bei solchen Systemen meistens offen bleiben, liegt die Entwässerungsebene in Fußhöhe der Stelzen.

Beachten Sie bitte, dass diese Ebene ein freies Abfließen bzw. Versickern von Niederschlagswasser erlaubt. Dieses gilt beispielsweise auch für Schlagregenbereiche unter überdachten Balkonen. Falls das Wasser unter den Platten stehen bleibt, können Ausblühungen entstehen. Grund dafür: Wenn die Fläche durch Sonneneinstrahlung erwärmt wird, schlägt sich das Wasser bei Abkühlung als Kondenswasser an der Unterseite der Platte nieder. Dieses Kondenswasser steigt durch die Kapillaren der Platte hoch und transportiert so in ganz besonderem Maße die ungesättigten Kalkpartikel in der Platte an deren Oberfläche.

 

GeoCeramica®

Mit der GeoCeramica®-Platte haben Sie ein innovatives Produkt aus der Kombination zweier erprobter Werkstoffe erworben. Die Verlegung erfolgt in Anlehnung an die ZTV-Wegebau, ZTV Pflaster-StB, TL Pflaster-StB, das Merkblatt für Flächenbefestigungen mit Pflasterdecken und Plattenbelägen Teil 1 (ungebundene Ausführung) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) sowie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (siehe Lieferscheinrückseite). Die Ausführung sollte grundsätzlich durch erfahrene Fachunternehmen erfolgen.

Bitte achten Sie darauf, dass die Platten beim Abnehmen von der Palette bzw. bei der Verlegung nicht zerkratzen und Kanten nicht beschädigt werden. Vermeiden Sie ein Zwischenhandling der Platten „über Eck“. Die Platten sind immer mit den Oberseiten zueinander zu lagern. Angelieferte Terrassenplatten sind nach Augenschein zu prüfen. Platten mit optischen Mängeln dürfen nicht verlegt werden!

Einbau

Das Planum ist profilgerecht, eben und tragfähig herzustellen. Aus bautechnischen Gründen wird die an der Plattenoberfläche erforderliche Längs- und Querneigung grundsätzlich an allen Sichtoberflächen, so auch auf dem Planum, ausgeführt. Mindestquerneigung 1,5 - 2,0 % bei üblicher Nutzungskategorie N1 gemäß ZTV-Wegebau, bei wasserempfindlichen Böden 4 %.

Die Tragschicht muss höhengerecht mit mind. 2,5 % Gefälle, lagenweise gleichmäßig stark sowie eben ohne Löcher oder überhöhte Bereiche, eingebaut und ausreichend mit dem Flächenrüttler (ca. 300 kg) verdichtet werden. Um eine Erosion der Schichten des Oberbaues zu verhindern, muss das Korngerüst der Tragschicht gegenüber der Bettung und dem Unterbau/Untergrund bzw. der Frostschutzschicht aufeinander abgestimmt sein (Filterstabilität der Schichten). Die notwendige Dicke der Tragschicht ergibt sich aus der Nutzung. Für Terrassen und begangene Wege reichen in der Regel ca. 15 - 20 cm aus.

Es ist ausschließlich wasserdurchlässiges Material mit wenig Feinanteilen einzubauen. Für die Tragschicht sind ungebundene, natürliche Materialen mit weniger als 20 % Anteilen an Korn < 2,0 und höchsten fünf Masseprozent Feinanteil unter 0,063 mm Korngröße zu verwenden. Der kf-Wert muss mind. 5,4 x 10-5 m/s betragen. Gut geeignet sind Mineralgemische 0/45 mm oder 0/32 mm mit vorgenannten Merkmalen.

Bettung

Die 3-5 cm dicke Bettung wird aus kornabgestuftem, ungebundenem Mineralstoffgemisch filterstabil gegenüber der Tragschicht hergestellt, empfohlen werden gut durchlässige Gesteinskörnungen 0/4 oder 0/5. Verwenden Sie nur hochwertige Körnungsgemische (Kalkstein ist hier ungeeignet), die die Anforderungen der TL Pflaster-StB erfüllen. Um farbliche Beeinträchtigungen der Platten zu vermeiden, darf kein färbendes Bettungsmaterial (z. B. mit Lehm) verwendet werden. Achten Sie auch bei Erstellung der Bettung auf Einhaltung einer ausreichenden Neigung (> 1,5 %) zur Entwässerung.

Verlegung

Wir empfehlen das Rastermaß durch Auslegen zu bestimmen und technisch bedingte Maßtoleranzen einzubeziehen. Notwendige Schnitte der Passplatte sind immer nass auszuführen. Entfernen Sie den entstehenden Schneidstaub schnell mit sauberem Wasser und einer Bürste. Die GeoCeramica® mittels eines Plattenund/ oder Vakuumhebers fluchtgerecht verlegen und oberflächenbündig mit einem nicht abfärbenden Gummihammer leicht anklopfen, sodass sie vollflächig im Splittbett tragfähig, ohne kippeln, aufliegen. Grundsätzlich werden Terrassenplatten nicht mit einer Rüttelplatte bearbeitet! Mischen Sie die Platten aus verschiedenen Paketen, um eine harmonische Oberflächenwirkung zu erzielen.

Fugen

Zur Vermeidung von Kantenabplatzungen ist eine Fugenbreite von 3 - 5 mm einzuhalten, sofern Sie die Verfugung mit ungebundenem Fugenfüllstoff, z. B. gewaschenem, trockenem Quarzsand 0,2 - 2,0 mm ausführen möchten.

Halten Sie eine Mindestfugenbreite von 5 - 6 mm ein, wenn Sie unseren gebundenen Spezialmörtel (FesteFuge) verwenden. So stellen Sie eine dauerhafte Funktion sicher. Als Hilfsmittel empfehlen wir Ihnen unsere stabilen 6 mm Fugenkreuze, die Sie einfach von oben zwischen die Platten legen. Entfernen Sie diese vor der Verfugung wieder, so können Sie gegebenenfalls vorhandene, kleine Maßtoleranzen der Keramik vermitteln. Beachten Sie die Verarbeitungsanleitung des Fugenmörtels.

Verlegung auf Plattenlagern

Hierbei erfolgt keine Verfugung der Plattenfläche, um ein schnelles Ablaufen des Regenwassers auf dem Betonbett bzw. auf der Drainagematte sicherzustellen. Verschiedene Hersteller bieten unterschiedliche Systeme zur Herstellung von Plattenflächen auf Stelzlagern an. Jedes System ist herstellerspezifisch, die entsprechenden Verlegevorschriften sind beim Produzenten zu erfragen. Da die Fugen bei solchen Systemen offen bleiben, liegt die Entwässerungsebene in Fußhöhe der Stelzen. Das Niederschlagswasser muss aus dieser Ebene frei abfließen bzw. versickern können. Diese gilt beispielsweise auch für Schlagregenbereiche unter überdachten Balkonen.

Verlegung von Terrassenplatten im Mörtelbett

Die starre Verlegung von Platten für den Außenbereich in Mörtel ist problematisch und stellt eine Sonderbauweise dar. Wir raten von dieser Bauweise ab. In der Praxis haben sich dichte Mörtel nicht bewährt und als schadensanfällig herausgestellt. Die Gefahren dabei sind das Hochfrieren der Platten, Beschädigungen durch Temperaturausdehnungen usw. Solche Flächen können meist nur durch sehr erfahrene Fachunternehmen dauerhaft hergestellt werden. Reklamationen aufgrund von Verarbeitungsfehlern können wir nicht anerkennen.

Pflege

Der Pflegeaufwand einer Platte hängt im Wesentlichen von der Oberflächenbeschaffenheit, der Bewitterung und der Nutzung ab. Unsere Empfehlung: Reinigen Sie Ihre Terrassenplatten mindestens einmal im Jahr (Frühjahr), mit Hilfe eines Schrubbers und warmem Seifenwasser oder einem handelsüblichen milden Moos- und Grünbelagreiniger. Anschließend gründlich mit klarem Wasser nachspülen. Unsere Platten haben eine hochwertige Oberfläche mit einem hohen Frost-Tausalz-Widerstand, daher kann Streu- und Tausalz eingesetzt werden.

Grundsätzlich ist der Einsatz eines rotierenden Flächenreinigers für die GeoCeramica® möglich. Achten Sie bei Anwendung jedoch darauf, dass die Fugen nicht beschädigt werden.

Verschmutzungen sind kein Reklamationsgrund. Grundsätzlich sind thermische Unkrautvernichter auf allen Oberflächen zu vermeiden!