Verkalit®-Stein

Verkalit®-Steine sind entwickelt worden, um eine Erosion der Böschungen und damit eine Gefährdung der Standsicherheit von Hochwasserschutz-Bauwerken zu vermeiden. Dabei wurde hoher Wert darauf gelegt, eine optimale Widerstandsfähigkeit insbesondere gegenüber hohen Belastungen, z. B. Wellenschlag, Eisgang und Treibgut, zu erreichen.

Die Stabilität ergibt sich durch ein Nut-Federsystem, dass eine Kraftübertragung zwischen den eingebauten Verkalitsteinen bewirkt. Durch den vertikalen Verbund ist ein Deckwerk, welches mit Verkalit®-Steinen ausgeführt ist, einerseits sehr gelenkig, andererseits kann es den o.g. Einflüssen nachweislich widerstehen. Der vertikale Verbund mit Nut und Feder wirkt wie ein Kugellager; somit ist sichergestellt, dass eventuelle Schäden am Deich sofort erkennbar sind. 

Verkalit®-Steine werden mit der Betongüte C45/55 einschichtig, d. h. ohne Vorsatz und Feinschicht, produziert. Somit wird eine hohe Festigkeit und damit auch Frostbeständigkeit erreicht. Mit Hilfe von entsprechenden Verlegegeräten lassen sich Verkalit®-Steine mit hoher Verlegeleistung wirtschaftlich einbauen. So wurden z. B. beim Objekt Jade-Weserport Wilhelmshaven bis zu 1.200m² am Tag verlegt. Durch die Steingeometrie kann ein direkter Anschluss der Verlegeeinheiten untereinander, ohne zusätzliche Arbeiten, erfolgen. 

Neben den vielen Praxisreferenzen wurde bereits 2011 die Funktionsfähigkeit des Nut-Feder-Systems im Rahmen von Großversuchen im Wellenkanal des Forschungszentrums Küste in Hannover durch Prof. Schüttrumpf auch wissenschaftlich untersucht.
Hier wurde u. a. nachgewiesen, dass zum Herauslösen eines einzelnen Steines aus dem System eine Zugkraft von i. M. 40 kN aufzubringen ist und die Stabilitätskennzahl des Verkalit-Deckwerksystems > 7 beträgt. Ein Herauslösen eines Steins aus dem Deckwerk und somit die Zerstörung des Deckwerks ist ohne mechanische Krafteintragung nicht möglich, d.h. das Deckwerk ist nicht zerstörbar bei fachgerechtem Einbau!
Weitere Untersuchungen hierzu, die die ersten Versuchsergebnisse untermauern, wurden auch in den Versuchen der RWTH Aachen 2016/2017 durchgeführt. Die Ergebnisse hierzu finden Sie hier.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die verzahnten Deckwerksteine für einen Mehrgewinn an Stabilität gegenüber herkömmlichen Setzsteindeckwerken sorgen. 

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