Gestaltungsideen Ost - BERDING BETON

179 Um eine Erosion der Schichten des Ober- baues zu verhindern, muss das Korngerüst der Tragschicht gegenüber Pflasterbett und Unterbau/Untergrund bzw. Frost- schutzschicht aufeinander abgestimmt sein, damit keine Feinanteile z. B. aus der Bettung in die Tragschichten einrieseln können (Filterstabilität der Schichten) . Weiterhin kann so eine sichere Abführung des versickernden Wassers gewährleistet werden. Nasse Tragschichten haben deut- lich geringere Tragfähigkeiten. Die notwendige Dicke der Tragschicht ergibt sich aus der Nutzung. Befahrene Flächen, z. B. Grundstücksauffahrten, erfordern eine 25 cm starke ungebundene Tragschicht aus Schotter oder eine 30 cm starke Tragschicht aus Kiessand (je nach regionaler Verfügbarkeit) in der Körnung 0/32 bis 0/45. Für Terrassen und began- gene Wege reichen in der Regel ca. 15 bis 20 cm aus. n Die Bettung Eine funktionsfähige Pflasterdecke be- steht aus dem Pflasterstein, der so ge- nannten Bettung und dem Fugenmaterial. Die Bettung hat die Aufgabe, die Dicken- toleranzen der Pflastersteine aus- zugleichen und das Auflager der Steine herzustellen. Das Pflasterbett muss über die gesamte Fläche gleichmäßig dick aufgetragen sein. Die Bettung dient nicht dazu, unzulässige Unebenheiten der Tragschicht auszugleichen. Wird dies nicht berücksichtigt, besteht die Gefahr von Längsunebenheiten und Spurrinnenbil- dung (s. Abb. E, S. 177). Auf die vorbereitete Tragschicht wird das ungebundene Bettungsmaterial eben auf- gebracht und nicht verdichtet. Die Stärke der Bettung sollte im verdichteten Zustand ca. 4 cm betragen (Bild 4). Als Material wird ein Kiessand oder Brechsand-Splittge- misch mit einer Körnung von 0/3, 0/4, 0/5 oder 0/8 mm verwendet. Empfehlenswert ist das Brechsand-Splittgemisch wegen seiner hohen Stabilität. Das Material sollte frei von färbenden Bestandteilen und filterstabil zur Tragschicht sein. So kann eine sichere Abführung des versickern- den Wassers gewährleistet werden. Die Bettung ist sehr sorgfältig herzustellen. Um eine ausreichende Genauigkeit zu erreichen, wird die Bettung plan auf den Rasenbordsteinen oder auf höhengerecht eingegrabenen Lehren (die anschließend wieder entfernt werden) ca. 5 mm höher als die spätere Sollhöhe abgezogen, da sich die Bettung beim Abrütteln verdichtet. Nach dem Herausnehmen der Lehren muss der Hohlraum mit etwas Bettungsmaterial wieder aufgefüllt und leicht geglättet wer- den. Die Bettung darf nicht mehr betreten werden. n Die Verlegung Bei Anlieferung der Steine ist die Lieferung auf augenscheinliche Mängel zu prüfen. Etwaige Mengen- und Qualitätsdifferenzen sind vor dem Einbau zu klären. Steine mit sichtbaren Mängeln dürfen nicht einge- baut werden. Die Verlegung der Pflaster- steine erfolgt immer von der bereits ver- legten Fläche aus (vor Kopf) (Bild 4 bis 6). Die Pflastersteine sind mit einem Abstand von 4 bis 5 mm zueinander zu verlegen. Nur mit einem solchen Abstand kann die Fuge in voller Höhe verfüllt werden und ihre lastübertragende Funktion erfüllen. Die teilweise an den Steinen angebrachten Abstandhalter sind nur Produktionshilfen und stellen nicht den tatsächlichen Ab- stand dar. Zu eng verlegte Steine führen zu Kantenabplatzungen und Schäden in der Fläche. Bei der Verlegung sollten die Steine aus mehreren Paketen unregelmäßig gemischt werden , um natürliche Farbunterschiede auszugleichen. In regelmäßigen Abstän- den sollte die Verlegung mittels einer Schnur auf Geradlinigkeit geprüft werden. Besondere Flächenmuster müssen vorher genau eingemessen und dann mit deren Verlegung begonnen werden. Die Verle- gung von Kreisen und Bögen beginnt man in deren Mitte. Zum Schluss lassen sich die Anschlusssteine zur restlichen Fläche, die bisweilen geschnitten werden müssen, gut anpassen. An Einbauten oder sonstigen Unterbrechungen sind Passsteine notwen- dig (Bild 7 bis 9). Beim Zuschneiden dieser Steine ist zu beachten, dass der Passstein nicht kleiner ist als ein halber Stein und nicht spitzer als 45° . Gegebenenfalls ist vorher in der Reihe durch Austausch von Steinen ein entsprechendes Restmaß her- zustellen. n Die Verlegung von Mehrsteinsystemen Mehrsteinsysteme bestehen aus verschie- denen Steinformaten, die in einer Lage eines Steinpaketes vorhanden sind. Das ausgewogene Verhältnis der Steinforma- te innerhalb einer Lage ermöglicht eine leichte und schnelle Verlegung. Einzelne Steinformate sind nicht separat erhältlich. Es gibt zwei verschiedene Typen von Mehrsteinsystemen: Systeme mit einer Steinbreite und unterschiedlichen Stein- längen oder Systeme mit zwei oder meh- reren unterschiedlichen Steinbreiten und unterschiedlichen Längen ( Forena , S. 34 oder Vario , S. 60) Mehrsteinsysteme werden ohne Kreuz- fuge verlegt! Sollte sich im Verlauf der Verlegung eine Kreuzfuge ergeben, kann durch Austauschen des Steins gegen einen andersformatigen Stein der notwendige Versatz im Fugenverlauf erzielt werden. Ebenso kann am Rand durch solch einen Austausch ein Schnitt vermieden werden. Der ausgetauschte Stein sollte dann in der nächsten Reihe sofort wiederverwendet werden (s. Abb. G, S. 180). Im Randbereich ist darauf zu achten, dass die an der Einfassung liegenden Steine nicht in einer bestimmten, immer wieder- kehrenden Reihenfolge verlegt werden. Innerhalb einer Reihe sollten zwei gleich- formatige Steine möglichst nicht nebenei- nander liegen. Gegebenenfalls sollte auch hier ein Tausch der Steine vorgenommen werden. n Die Fuge Das Fugenmaterial sorgt für eine ge- sicherte Lastübertragung von Pflasterstein zu Pflasterstein in horizontaler Richtung. Auf die fertig verlegte Fläche (Fugen- abstand 3 bis 5 mm) wird ein Kiessand oder Brechsand-Splittgemisch mit einer Körnung von 0/2, 0/3, 0/4, oder 0/5 mm aufgebracht. Einbauhinweise Der Pf lastereinbau fur das private Umfeld ..

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