Die richtige Herstellung von Rinnen

Entwässerungsrinnen sind vor der Herstellung der Flächenbefestigungen auszuführen und dabei auf ein Fundament aus Beton zu setzen. Sie müssen eine Längsneigung von mindestens 0,5 % aufweisen und sind – sofern sie auch als Randeinfassung dienen – mit einer Rückenstütze auszuführen. Gemäß DIN 18318 sind Fugenbreiten von 8 - 12 mm einzuhalten und mit gebundenem  Fugenmaterial zu schließen. Bei Verwendung von geeignetem, fließfähigem Fugenmörtel kann auf 6 mm reduziert werden. Alle 12 m sind durchgehende Dehnungsfugen durch Fundament und Rückenstütze anzuordnen. Das Fundament unter der Rinne muss mindestens 20 cm dick sein. Die Rinne wird in der Regel  ca. 1 cm tiefer als die umliegende  Pflasterfläche hergestellt, um Setzungen der Pflasterfläche auszugleichen. 

Offene Rinnen werden oft innerhalb von befahrenen Verkehrsflächen ausgeführt. Da sich die Konstruktionsarten zwischen der Pflasterfläche und der Rinne deutlich unterscheiden, ist mit unterschiedlichen Setzungen zu rechnen. Zusätzlich kann sich ein frostempfindlicher Untergrund negativ auswirken. Es empfiehlt sich daher Trag- bzw. Frostschutzschichten unter dem Fundament der Rinne in der gleichen Dicke auszuführen, wie sie für das Pflaster erforderlich sind (Bild 2). 

Eine offene Rinne besteht aus einer 2-, 3- oder 5-zeiligen Läuferschicht. Bei einer konventionellen Bauweise aus Einzelsteinen werden diese – um eine Muldenausbildung zu erzielen – schräg versetzt. Dieses ist mit hohem Zeitaufwand und einer geringen Verlegeleistung verbunden und nur durch Fachleute realisierbar. Dabei werden die Steine in den frischen Beton gesetzt und mit dem Gummihammer auf die gewünschte Höhe gebracht. Um die Steine höhen- und fluchtgerecht setzen zu können, ist es sinnvoll, sich für jede Läuferschicht eine eigene Schnur zu spannen und die Steine nach dieser auszurichten. 

Konstruktionsbedingt – durch den schräg liegenden Außenstein – entsteht von Anfang an immer eine nach unten klaffende V-Fuge, die weder eine fachgerechte Ausführung darstellt noch eine dauerhafte Funktionalität gewährleistet. So stoßen die Kopfseiten (Bild 1) der Rinnensteine oft gegeneinander, unter Belastung sind Schäden vorprogrammiert.

Ebenso kritisch ist die nach oben geöffnete V-Fuge zwischen Rinnen- und Pflasterstein zu bewerten. Das Fugenmaterial hat keinen Halt, die Pflastersteine liegen Knirsch auf den Rinnensteinen (Bild 1). Bild 2 zeigt den bautechnisch richtigen Zustand mit senkrechten Fugen und parallel zueinander liegenden Steinflanken. Der Fundamentabstand zur Frost-/Tragschicht ist regelgerecht.