DER PFLASTEREINBAU FÜR DAS PRIVATE UMFELD

Mit einem unserer Pflastersteinsysteme haben Sie eine gute Wahl getroffen. Für den richtigen Aufbau von Tragschicht, Bettung und Pflasterfläche geben wir Ihnen einige Hinweise für eine dauerhafte und fachgerechte Verlegung. Die nach- folgenden Hinweise basieren auf den DIN-Normen DIN 18318 (Verkehrswegebauarbeiten), DIN 18320 (Landschaftsbauarbeiten), den ZTV SoB-StB (zusätzliche technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Schichten ohne Bindemittel im Straßenbau) sowie den geltenden Regeln der Technik und beziehen sich nur auf typische Pflasterflächen für Wohnhaus und Garten. Für klassifizierte Straßen nach RStO beachten Sie bitte unsere technischen Einbauhinweise für Straßenbauerzeugnisse aus Beton. Grundsätzlich empfehlen wir, Pflasterflächen auch im privaten Umfeld durch Fachbetriebe (z.B. Landschaftsarchitekten und -ingenieure, Garten- und Landschaftsbaubetriebe) entwerfen und ausführen zu lassen. Diese planen und bauen unter Einbeziehung der örtlichen Gegebenheiten und bringen zusätzliche Ideen und Möglichkeiten, wie z.B. Licht, Bewuchs und Wasser, außerhalb der eigentlichen Realisierung eines Flächenbelages mit ein. Durch die Ausführung der Arbeiten durch einen Fachmann werden teure und langwierige Fehler vermieden. Außerdem haben Sie gegebenenfalls auch Anspruch auf Gewährleistung.

TIPP:
Haushaltsnahe Handwerkerleistungen können unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich geltend gemacht werden. Die nachfolgenden Beschreibungen der Befestigungsarten werden in die drei Bereiche 1. Pflasterflächen 2. Ökologische Pflasterbeläge 3. Hochwertige Terrassenplatten unterteilt, für die jeweils unterschiedliche Planungsgrundsätze gelten. Gehwegplatten ohne Oberflächenveredelung in 5 cm Dicke werden wie Pflastersteine verlegt, jedoch sind die Hinweise zu Verlegemaßen, Maßabweichungen und Plattenhandhabung zu beachten. Die Platten bitte nicht abrütteln, sondern mit einem sauberen Gummihammer höhengleich festklopfen.
 

Definitionen und Begriffe

Zum besseren Verständnis haben wir Ihnen den Aufbau einer Pflasterfläche als Schnitt dargestellt (s. Abb.). Dieser Aufbau gilt für Pflaster- und Ökobeläge.

Untergrund:
Als (gewachsenen) Untergrund bezeichnet man den anstehenden Boden in der Tiefe, bis zu dem die Erde abgetragen wird.

Unterbau:
Als (angelegten) Unterbau bezeichnet man die Schicht, die zusätzlich eingebaut wird, wenn die Tragfähigkeit des Untergrundes unzureichend ist, das Niveau angehoben werden soll oder ein bestehender Graben oder ein Loch verfüllt werden muss.

Planum:
Als Planum bezeichnet man die Oberfläche des zuvor verdichteten Untergrundes oder Unterbaues. Es ist standfest, profilgerecht, eben und tragfähig herzustellen.

Oberbau:
Alles, was sich oberhalb des Planums befindet, wird als Oberbau bezeichnet. Der Oberbau besteht in der Regel aus Frostschutzschicht (wenn erforderlich), Tragschicht und der Pflasterdecke (einschließlich Bettung). Der Oberbau muss frostfrei gegründet sein.

Tragschicht:
Die Tragschicht nimmt die durch die Pflasterdecke aufgenommenen Lasten auf und gibt sie verteilt an den Untergrund ab. Sie muss tragfähig, standfest und wasserdurchlässig sein. Gleichzeitig werden durch ihre Dränwirkung und den Bruch der Bodenkapillarität Frostschäden an der Pflasterfläche vermieden. Ihre Dicke hängt von der Art der Nutzung ab.

Unterlage:
Den oberen Abschluss der Tragschichten bezeichnet man als Unterlage.

Bettung:
Schicht aus Sand, Splitt oder einem Brechsand-Splitt-Gemisch, in der die Pflastersteine „gebettet" werden und die geringe Dickentoleranzen der Pflastersteine ausgleicht.
 

Materialien, Handwerszeug und Baumaschinen

Für die Herstellung der Pflasterflächen benötigt man unter anderem:

Baustoffe:
Tragschicht, ggf. Unterbau, Bettung und Fuge: Diese Materialien können natürlicher oder künstlicher Art sein und variieren regional sehr stark. Grundsätzlich sollten alle Materialien nachweislich für den Straßenbau geeignet sein, z.B. durch ein Prüfzeugnis nach TL SoB-Stb. Bei wasserdurchlässigem Aufbau sollten nur natürliche Materialien zum Einsatz kommen.

Beton C12/15 für die Randeinfassung. Pflaster- und Randsteine, ggf. Gestaltungselemente und Stufen: Kalkulieren Sie Verschnitt und Bruch (bis zu 3% z.B. bei Antik-Steinen) mit ein.  

Handwerkszeug (Auszug)
Wasserwaage, Schlauchwaage, Laser, Setzhammer/Gummihammer, Steinzieher, Steinausrichter, Lehrrohre und/oder Lehrlatten, dehnbare Schnüre, Aluminiumlatte, Eisenstangen.

Baumaschinen (Auszug)
· Minibagger/Kompaktbagger
· Flächenrüttler ca. 300 kg
· Flächenrüttler mit Gummischürze:
  130 kg für 6 cm Pflaster und 180 kg für 8 cm Pflaster
· Mischmaschine (falls der Beton nicht angeliefert wird)
· Stein-Nassschneidegerät
 

Vorbereitung

Ein korrektes Aufmaß der Flächen ist die Basis für alle weiteren Arbeiten und insbesondere für die Kalkulation der benötigten Baustoffe. Die zu erstellenden Flächen werden mit einem Schnurgerüst abgesteckt. Dazu werden an den Zwangspunkten, wie z.B. der Schwelle der Terrassentür, der Straßen- oder Gehweghöhe, Wassereinläufen oder anderen wichtigen Punkten, Holzpfähle oder Eisenstangen jeweils in der Flucht der Flächen fest in den Boden geschlagen und in einer festen Höhe (z.B. 0,5 m) über der späteren Pflasteroberfläche markiert. Über eine Schlauchwaage oder einen Flächenlaser können nun weitere Festpunkte der Pflasterfläche in der Höhe eingemessen werden. Diese werden zur Kontrolle der Höhenlagen beim Einbringen des Oberbaues untereinander mit Schnüren verbunden. Die Rechtwinkligkeit der gespannten Schnüre sollte mit einem Maßband möglichst kreuzweise diagonal geprüft werden. Je genauer Ihr Schnurgerüst steht, desto weniger werden Sie Steine ausrichten oder an den Rändern schneiden müssen. Es empfiehlt sich auch das so genannte Auslegen der Pflastersteine zur Ermittlung des Rastermaßes (s. Abb.) mit dem Sie das aufwendige Schneiden von Rändern teilweise vermeiden können.